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VW ID.Cross und Cupra Raval: Kleinwagen und SUV im ersten Test

Sie kommen spät, aber gewaltig. Nachdem der VW-Konzern den Trend zum bezahlbaren E-Auto lange verschlafen hat, sollen es gleich vier Autos richten. Kleine Autos werfen großen Schatten voraus: Nachdem VW der Konkurrenz auf dem Weg zum erschwinglichen und trotzdem alltagstauglichen E-Auto den Vortritt gelassen hat, laufen sich jetzt in der großen Konzernfamilie gleich vier Kleinwagen warm. Sie sollen 2026 den Markt aufrollen und gegen Autos wie Renault R4 und R5 , Hyundai Inster oder Citroën C3 antreten. Und während der Skoda Epiq als nützliches SUV für deutlich unter 30.000 Euro genau wie der VW ID. Polo für weniger als 25.000 Euro noch geheime Verschlusssache sind, wurden der VW ID. Cross und der sportliche Raval der spanischen VW-Konzernmarke Cupra schon einmal für erste Eindrücke auf die Teststrecke gelassen. Viel Platz und endlich einen Frunk Der ID. Cross ist offiziell noch eine Studie und deshalb noch ein klein wenig überzeichnet. Finessen wie das Treibhaus im beleuchteten Mitteltunnel werden es deshalb wohl kaum in Serie schaffen. Doch was amtlich ist, das sind die Abmessungen und mit ihnen das vergleichsweise großzügige Platzangebot: Bei 2,60 Metern Radstand und 4,16 Metern Länge reicht die Rückbank zur Not auch mal für zwei Erwachsene. Und der Kofferraum ist mit 460 Litern fast so groß wie beim gerade vorgestellten T-Roc, der eine Klasse darüber rangiert. Außerdem wird der ID. Cross der erste elektrische VW, der einen Frunk bekommt – selbst wenn das Staufach unter der vorderen Haube nur 25 Liter fasst. Der Plastiklook ist passé Auch das Ambiente, so versprechen es die Designer, hat schon beinahe Serienstand. Es wird deshalb auf jeden Fall wieder Taster am Lenkrad geben, und wo in den ID-Modellen bislang arg viel Hartplastik zu sehen war, gibt es künftig Stoff. Selbst die leidigen Sensor-Felder sind passé – ebenso wie die Slider-Leisten unter dem großen Mittelbildschirm. Eher Familienkutsche als Kraftprotz Fahren ist beim ID. Cross dagegen eher Mittel zum Zweck. Im konkreten Fall, weil das Auto noch ein handgefertigter Prototyp ist. Und in Zukunft, weil der kleine Großstadtgeländewagen eher Familienkutsche als Kraftprotz sein will. Aber immerhin geizt VW nicht beim Antrieb: Für die höchste Ausbaustufe stellen die Niedersachsen einen Frontmotor mit 155 kW/211 PS für bis zu 175 km/h und einen Akku von etwa 53 kWh für rund 420 Normkilometer in Aussicht. Im Cupra wird der Weg zum Ziel Da liegen die Dinge bei der Seat-Schwester Cupra ein wenig anders. Sie positioniert den Raval als Großstadt-Rebell, der genauso wild und quirlig sein soll wie der Stadtteil von Barcelona , der ihm seinen Namen gegeben hat. Das Design ist hier zwar noch unter der Tarnfolie versteckt, allerdings zeichnen sich darunter muskulöse Flanken ab. Drinnen ist ebenfalls bis jetzt nicht viel zu erkennen. Aber der handliche Fünftürer von 4,05 Metern Länge lässt sich sehr sportlich über die Landstraßen scheuchen. Ruckzuck im Rausch Gierig reagiert der Raval aufs Fahrpedal, schneidet dank der Differenzialsperre an der angetriebenen Vorderachse betont agil durch die Kurven und spielt dabei mit zunehmendem Engagement immer lauter einen synthetischen Motorsound ein. Es braucht nur ein paar Minuten und man hat vergessen, dass hier kein Vierzylinder orgelt, sondern eine E-Maschine mit 166 kW/226 PS und bis zu 290 Nm. Da zahlt es sich dann aus, dass Cupra ein bisschen aus dem Baukasten ausbricht. Der Raval liegt fünf Zentimeter tiefer auf dem Asphalt als die anderen Vertreter aus dem Konzern-Quartett und hat zudem einen Zentimeter mehr Spurweite. Der Spaß ist schnell vorbei Zwar wirkt das alles ein wenig synthetisch, macht aber mächtig Spaß. Nur mit Bleifuß hört dieser Spaß schnell auf: Mehr als 175 km/h sind nicht drin. Genug für einen Kleinwagen, erst recht mit E-Antrieb. Aber zu wenig für ein Auto, das "Hot Hatch" und "Pocket Rocket" sein will, also ein Kompaktsportwagen. Das gilt erst recht, wenn für das Topmodell am Ende wohl Preise von mehr als 35.000 Euro aufgerufen werden und schon das Basismodell mit rund 26.000 Euro teurer wird als der Vetter von VW. Fazit: Sie kommen spät, aber gewaltig Da der praktische VW ID. Cross, dort der heißblütige Cupra Raval und dazwischen noch der ID. Polo sowie der Skoda Epiq, und alle für Startpreise von deutlich unter 30.000 Euro – der VW-Konzern hat sich zwar lange Zeit gelassen mit bezahlbaren Elektroautos, drängt dafür aber 2026 mit Macht in den Markt. Und anders als zum Beispiel Stellantis schaffen die Niedersachsen dabei eine deutliche Differenzierung und bringen aus dem gleichen Baukasten ein Quartett mit unterschiedlichen Charakteren.