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Mercedes streicht "Luxus"-Begriff nach schlechten Zahlen – Neue Strategie

Intern wurde aufgrund negativer Reaktionen nur noch vom "L-Wort" gesprochen. Jetzt hat Mercedes den Begriff Luxus von seiner Webseite gestrichen. Mercedes-Benz hat das Wort "Luxus" aus seinem Markenleitbild gestrichen und damit eine zentrale strategische Vorgabe offiziell aufgegeben. Das berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise. Auf der Webseite des Autobauers ist der Hinweis, man wolle wie eine Luxusmarke denken und handeln, inzwischen entfernt. Stattdessen wolle Mercedes Begehrlichkeiten schaffen, "wo immer unsere Marke auftritt". Es ist bereits die zweite große Korrektur nach dem Abschied von der Electric-only-Strategie. Schon im Sommer hatte t-online über entsprechende Überlegungen berichtet . Mercedes hatte zunehmend auf den Begriff "Luxus" verzichtet aufgrund polarisierender Reaktionen bei Kunden und Mitarbeitern. Intern wurde nur noch vom "L-Wort" gesprochen, das niemand aussprechen wollte. Sanierungsprogramm : VW streicht 25.000 Jobs Luxusprojekt : Das steckt hinter dem gescheiterten VW-Flaggschiff Luxus-Modelle verkaufen sich schlechter Jetzt folgt wohl die Entscheidung, nachdem der Druck auf Mercedes aufgrund schlechter Zahlen noch größer geworden ist. Im dritten Quartal war der Konzerngewinn um 30,8 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro gesunken. Die Margen in der Pkw-Sparte litten unter höheren Zöllen, Wechselkurseffekten und schwacher Nachfrage in China . Im selben Zeitraum setzte Mercedes weltweit 525.300 Pkw und Vans ab – ein Minus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die bisherige Strategie hatte seit 2022 vorgesehen, Mercedes stärker als Luxusmarke zu positionieren. Unter dem Motto "Marge vor Menge" lag der Fokus auf renditestarken Modellen wie der S-Klasse, Maybach-Varianten oder der G-Klasse. Der Anteil dieser Top-End-Fahrzeuge sollte bis 2026 deutlich steigen. Tatsächlich blieb die Entwicklung hinter den Erwartungen zurück. Laut "Handelsblatt" lag der Absatzanteil zuletzt bei rund 15 Prozent – angepeilt waren bis zu 18 Prozent. Verlagerung der Produktion nach Ungarn Mit der neuen Strategie rückt Mercedes wieder stärker in Richtung Volumensegment. So soll ein neues Einstiegsmodell entwickelt werden, das optisch und preislich an die A-Klasse angelehnt ist. Diese wird zudem verlängert und bleibt bis Ende 2027 im Programm. Die Produktion wird jedoch aus Deutschland in das ungarische Werk Kecskemet verlegt, wo die Produktionskosten 70 Prozent unter dem deutschen Niveau liegen. Das neue Modell soll auf der modularen Plattform MMA basieren und vor allem europäische Kunden ansprechen. Neben CLA, CLA Shooting Brake, GLA und GLB soll es das fünfte Kompaktmodell im Portfolio sein. Die ursprünglich geplante Reduzierung auf vier Modelle wird damit nicht umgesetzt. Die B-Klasse hingegen läuft wie geplant Ende dieses Jahres aus. Breite Produktoffensive Um den Absatz wieder zu steigern, setzt Mercedes auf eine umfassende Produktoffensive. Bis 2027 sollen dutzende neue Modelle auf den Markt kommen, darunter auch eine überarbeitete Version der S-Klasse, neue AMG-Fahrzeuge sowie Varianten von Maybach und der G-Klasse. Auch das Angebot an Elektroautos soll weiter ausgebaut werden. Der neue vollelektrische GLC ist bereits eingeführt, für 2026 ist eine elektrische C-Klasse geplant, die E-Klasse dürfte 2027 folgen. Die bisherigen E-Ziele hat Mercedes unterdessen zurückgenommen. Statt wie geplant bis 2025 eine Elektroquote von 50 Prozent zu erreichen, liegt der aktuelle Anteil elektrifizierter Modelle bei 21 Prozent – davon lediglich neun Prozent reine Stromer. Bis 2027 soll der Anteil auf mindestens 30 Prozent steigen. Mit dem Strategiewechsel reagiert Mercedes auf die Realitäten am Markt. Ziel ist es, bis 2027 wieder mehr als zwei Millionen Pkw pro Jahr zu verkaufen. Auch die Marge soll wieder steigen: Källenius peilt zehn Prozent im Pkw-Bereich an.