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Kfz-Versicherung: Autos aus China sind in der Vollkasko oft teurer

Viele chinesische E-Autos locken mit einem niedrigen Preis – doch bei der Versicherung kann es (noch) teuer werden. Das hat einen einfachen Grund. Wer sich für ein E-Auto aus China entscheidet, spart oft beim Kaufpreis – zahlt dafür aber womöglich bei der Versicherung drauf. Eine aktuelle Analyse zeigt: Bei acht von elf verglichenen Modellpaaren sind die Kfz-Versicherungsbeiträge für die chinesischen Fahrzeuge in der Vollkasko höher – teils deutlich. Der Anteil chinesischer Fahrzeuge ist in Deutschland noch vergleichsweise klein, doch die Verbreitung hat in jüngster Vergangenheit deutlich zugenommen: Von Januar bis August 2025 wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt bereits mehr als 35.000 chinesische Pkw neu zugelassen – doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum und 1,8 Prozent am Gesamtmarkt. Rechnet man auch die Konzerntöchter Volvo und Polestar des chinesischen Herstellers Geely hinzu, erreicht der Marktanteil über 4 Prozent – mehr als Toyota und Tesla zusammen. Deutliche Preisunterschiede bei der Versicherung Aber warum liegen die Versicherungskosten bei chinesischen Marken in vielen Fällen spürbar über denen vergleichbarer Modelle? Das Vergleichsportal Verivox hat konkrete Zahlen ermittelt. Basis ist ein Fahrer in Berlin mit mittlerer Schadenfreiheitsklasse, typischer Laufleistung und mittlerer Selbstbeteiligung. Ein Beispiel: Für den BYD Sealion 7, ein vollelektrisches SUV der oberen Mittelklasse, liegt der durchschnittliche Vollkaskobeitrag bei rund 1.993 Euro. Ein vergleichbares Modell wie der Hyundai Ioniq 5 ist hingegen bereits ab 1.397 Euro versichert – ein Unterschied von fast 600 Euro pro Jahr. Noch deutlicher fällt der Unterschied beim BYD Seal U Hybrid aus: Hier kostet die Versicherung im Schnitt 638 Euro mehr als beim vergleichbaren Skoda Kodiaq Hybrid. Auch der neue Polestar 4, der mit dem Tesla Model Y konkurriert, liegt rund 620 Euro über dem Wettbewerber. Die Typklasse macht den Unterschied Der Hauptgrund für diese Unterschiede liegt in den sogenannten Typklassen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stuft jedes Automodell in eine Typklasse für Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoversicherung ein. Dabei spielen unter anderem die Unfall- und Schadenbilanz, die Reparaturkosten und die Diebstahlhäufigkeit eine Rolle. Je höher die Typklasse, desto teurer in der Regel die Versicherung. Fahrzeuge mit überdurchschnittlich vielen Schäden oder hohen Reparaturkosten landen in höheren Klassen – und umgekehrt. Neue Marken, wenig Daten Bei neuen Modellen – und bei neuen Herstellern erst recht – fehlen oft belastbare Erfahrungswerte. Das betrifft besonders die vielen neuen chinesischen Marken, deren Fahrzeuge erst seit kurzer Zeit auf dem deutschen Markt sind. Ohne echte Schadenstatistik greifen die Versicherer auf Schätzwerte zurück. Diese basieren auf Crashtests, Vergleichsmodellen oder internationalen Daten. Dabei kalkulieren Versicherer lieber konservativ. Denn bei Unklarheiten über die Ersatzteilversorgung, Reparaturdauer oder Werkstattnetzwerke wird ein potenziell höheres Risiko angenommen – mit entsprechender Wirkung auf die Typklasse. Teure Reparaturen durch lange Standzeiten Ein weiteres Problem: Viele chinesische Marken verfügen noch nicht über ein flächendeckendes Händler- und Servicenetz. Ersatzteile müssen oft aus Asien importiert werden. Das verlängert nicht nur die Reparaturdauer, sondern kann auch zusätzliche Kosten verursachen – etwa durch Zoll, Transport und Mietwagen für den Kunden. Auch das fließt mittelbar in die Risikokalkulation ein. So erklärt sich, warum etwa der Xpeng G6 mit rund 1.421 Euro deutlich teurer versichert ist als der VW ID.5 (ca. 966 Euro). Oder warum der Leapmotor T03, ein Kleinstwagen, rund 100 Euro mehr kostet als ein Fiat 500 Elektro – obwohl beide in der gleichen Fahrzeugklasse unterwegs sind. Preis allein sagt wenig – und es gibt Ausnahmen Der Neupreis eines Fahrzeugs spielt übrigens für die Typklasse nur eine untergeordnete Rolle. Zwar ist der Wiederbeschaffungswert bei Kaskoschäden relevant – entscheidend sind aber die realen Schaden- und Kostenbilanzen. Teure Fahrzeuge mit hohem Sicherheitsniveau, Verwahrung in einer Garage und vorsichtigen Fahrern können so günstiger eingestuft sein als ein günstigeres Modell mit hohen Reparaturkosten. Eine Ausnahme gibt es übrigens in der Untersuchung: Ein MG ZS Hybrid ist im Vergleich mit einem Toyota C-HR PHEV rund 120 Euro günstiger in der Versicherung, ein Leapmotor C10 sogar 245 Euro günstiger als ein Kia EV6.