Stotterbremse überholt: Moderne Technik macht Bremssysteme sicherer
Früher lernten Fahrschüler die Stotterbremse. Heute gilt sie als überholt. Doch was macht moderne Technik besser?`Und warum reicht kräftiges Draufdrücken auf das Bremspedal völlig aus? Früher lernten Fahrschüler die sogenannte Stotterbremse: Bremspedal schnell treten, wieder lösen, wieder treten. Ziel war es, ein Blockieren der Räder zu verhindern und die Lenkfähigkeit zu behalten. Viele Fahrer stießen in der Praxis jedoch schnell an ihre Grenzen – und der Bremsweg verlängerte sich oft. Moderne Technik übernimmt Heute erledigen moderne Autos diese Arbeit automatisch. Elektronische Assistenzsysteme wie ABS (Antiblockiersystem) und ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) übernehmen das Dosieren der Bremskraft in Bruchteilen von Sekunden. Wer eine Notbremsung einleitet, muss nur kräftig aufs Pedal treten – den Rest regelt die Technik. Das ABS verhindert zudem das frühere Problem des Bremsplattens, das durch heftiges Bremsen ohne Stottern entstand. Seit 2004 sind Neuwagen in der EU mit ABS ausgestattet, Motorräder ab 125 Kubikzentimeter und mehr als elf Kilowatt Leistung sogar seit 2016. Ältere Autos: Vollbremsung richtig anwenden Bei älteren Fahrzeugen ohne Assistenzsysteme müssen Fahrer die Notbremsung manuell ausführen. Experten raten, sofort kräftig auf das Bremspedal zu treten und die Bremskraft bis zum Stillstand zu halten. Gleichzeitig sollte die Kupplung getreten werden, um ein Abwürgen des Motors zu vermeiden. Ein häufiger Fehler ist das sogenannte progressive Bremsen, bei dem die Kraft nur langsam gesteigert wird. Das reicht in kritischen Situationen meist nicht aus. Die Stotterbremse jedenfalls gehört ins Museum der Fahrschule. Heute bremst die Elektronik sicherer – und schneller – als jeder Mensch.
