Fehlermeldung

Deprecated function: Array and string offset access syntax with curly braces is deprecated in include_once() (line 20 of /mnt/web715/a0/94/5496894/htdocs/automotivemedia-cms/includes/file.phar.inc).

Bomben-Zyklon wütet in Europa: Schäden und Beeinträchtigungen

Sturm "Amy" trifft Irland und Großbritannien mit voller Wucht. Die Behörden schlagen Alarm und messen einen neuen Rekord für Oktober. Ein Bomben-Zyklon hat mit Orkanböen von bis zu 155 Kilometern pro Stunde Teile des Vereinigten Königreichs und Irlands erschüttert. "Amy" wird der Sturm auf den Inseln genannt. In Nordirland kam ein Mann ums Leben, Hunderttausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom und der Verkehr brach vielerorts zusammen. Der Police Service of Northern Ireland (PSNI) teilte am Freitagabend mit, dass die Aufräumarbeiten noch bis Samstag andauern würden. Die Polizei warnte eindringlich davor, sich unnötig auf die Straße zu begeben. In einer Erklärung hieß es: "Wir fordern alle Verkehrsteilnehmer weiterhin auf, besonders vorsichtig zu fahren, da Oberflächenwasser, umgestürzte Bäume oder vorübergehende Sperrungen möglich sind." Viele Straßen seien derzeit unpassierbar. Wer dennoch unterwegs sei, solle langsam und auf Sicht fahren. Unwetter in Deutschland: DWD schlägt Alarm – gefährliche Wetterlage spitzt sich zu Wintereinbruch und Schnee: Kroatien und andere Urlaubsländer bibbern Oktober-Rekord für Nordirland Nach Angaben des britischen Wetterdienstes Met Office erreichte der Sturm am Freitagnachmittag in Nordirland außergewöhnliche Windgeschwindigkeiten. In Magilligan (County Londonderry) wurde eine Böe mit einer Geschwindigkeit von 92 Meilen pro Stunde (rund 148 Kilometer pro Stunde) gemessen. Meteorologin Bonnie Diamond erklärte im Gespräch mit der BBC, dass es sich dabei um einen vorläufigen Oktober-Rekord für Nordirland handeln könnte. "Das entspricht tatsächlich der stärksten Windböe, die wir bei Sturm 'Éowyn' Anfang dieses Jahres gemessen haben", sagte Diamond. Während sich bei "Éowyn" stärkere Winde über ein größeres Gebiet verteilt habe, zeige die aktuelle Messung, "wie kraftvoll der heutige Sturm war". In Ballypatrick (County Antrim) wurden laut Met Office Böen von 118 Kilometern pro Stunde gemessen, in Castlederg (County Tyrone) erreichte die Windgeschwindigkeit 114 Kilometer pro Stunde. Wetterlage mit Sprengkraft: Was ist ein Bomben-Zyklon? Und eine Zyklone? Stärkste Böen auf schottischer Insel Die höchsten Windgeschwindigkeiten wurden auf der schottischen Insel Tiree registriert: 155 Kilometer pro Stunde. Auch in Nordwales erreichte der Sturm gefährliche Ausmaße. In Capel Curig wurden Böen von 137 Kilometern pro Stunde gemessen. Das Met Office gab für zahlreiche Regionen Wetterwarnungen heraus. Während für ganz Großbritannien ab Mitternacht eine gelbe Warnstufe galt, wurden Küsten- und Gebirgsregionen im Norden Schottlands unter "amber warning" gestellt – eine Warnung vor konkreter Gefahr für Leib und Leben. Tausende Haushalte ohne Strom In Nordirland blieben zahlreiche Schulen ab Freitagmittag geschlossen. Der Zugverkehr war stark eingeschränkt. In der irischen Grafschaft Donegal riefen die Behörden sogar die höchste Warnstufe aus. Bewohner wurden aufgefordert, bis 18 Uhr in ihren Häusern zu bleiben. In der Region um Letterkenny wurde laut Polizei der Tod eines etwa 40-jährigen Mannes als wetterbedingt eingestuft. Er ist bislang das einzige bestätigte Todesopfer des Sturms. Auch die Energieversorgung war massiv betroffen: Der irische Stromversorger ESB meldete am Freitagabend rund 184.000 Haushalte, Betriebe und Höfe ohne Strom. In Nordirland waren laut dem Netzbetreiber NIE Networks rund 50.000 Gebäude betroffen. Etwa 40.000 Haushalte seien noch immer ohne Strom, erklärte NIE Networks der BBC. Es werde voraussichtlich mehrere Tage dauern, bis die Wiederherstellung vollständig abgeschlossen sei. Orkantief über Frankreich fordert zwei Todesopfer Im Norden Frankreichs starben französischen Medien zufolge zwei Männer. Ein 48-Jähriger ertrank an der Küste der Normandie. Er war trotz der zweithöchsten Warnstufe schwimmen gegangen. Der zweite Mann starb laut Medienberichten, als ein großer Ast auf sein Fahrzeug fiel. Die Beifahrerin des 25-Jährigen wurde demnach schwer verletzt. Zu weitreichenden Stromausfällen kam es auch in Teilen Norwegens, zahlreiche Zugverbindungen wurden eingestellt. Zehntausende Haushalte sind demnach in den betroffenen Gebieten ohne Strom, wie die Nachrichtenagentur NTB berichtete. Das meteorologische Institut des skandinavischen Landes rechnet teils weiter mit Sturmböen und großen Regenmengen. In Schweden und Dänemark sorgte das Wetter für ähnliche Auswirkungen. Sturm über Deutschland: Sylt-Fähren fahren eingeschränkt An der Nordsee fallen am Samstag und Sonntag alle Fahrten des "Halunder Jet" von und nach Helgoland aus, wie die Reederei FRS Helgoline auf ihrer Homepage mitteilte. Am Sonntag gibt es auch keinen Fährbetrieb zwischen Schlüttsiel und den Halligen, teilte die Wyker Dampfschiffs-Reederei mit. Auch die Ostsee ist betroffen: Die Reederei Scandlines hat wegen des stürmischen Wetters am Sonntag alle Fahrten zwischen Rostock und Gedser in beiden Richtungen abgesagt. Am Samstag legten die letzten Schiffe um 18.00 Uhr ab, teilte die Reederei mit. Orkantief über Norddeutschland: Bundesamt warnt vor Sturmflut Die deutsche Nordseeküste muss sich am Sonntag auf eine Sturmflut einstellen . Betroffen seien auch die Flüsse Elbe , Weser und Ems, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mit. An der Küste werden am Sonntagnachmittag Pegelstände von bis zu zwei Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet, an der Elbe noch mehr. Das Amt rechnet um 16.03 Uhr beim Hamburger Elb-Pegel St. Pauli mit bis zu 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. Der Fischmarkt und weitere tiefliegende Bereiche stünden dann sicher unter Wasser. Sollte die Marke überschritten werden, wäre laut BSH sogar eine schwere Sturmflut möglich. Sturm "Amy": Flugausfälle und Veranstaltungsabsagen in Europa In mehreren Ländern verursachte das Sturmtief Einschränkungen, etwa im Flugverkehr . Auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol wurden wegen des Sturms am Samstag rund 80 ankommende und 70 abgehende Flüge gestrichen. Davon seien am Samstag vor allem Verbindungen der niederländischen Gesellschaft KLM in westlicher Richtung, darunter nach Großbritannien, betroffen gewesen, teilte ein Sprecher des Flughafens der Nachrichtenagentur ANP mit. Mehrere Fährverbindungen zu den niederländischen Watteninseln wurden eingestellt. Vielerorts sagten Veranstalter Outdoor-Aktivitäten wie Märkte, Sportwettkämpfe und Festivals ab. Sturm schwächt sich am Sonntag Der Sturm soll sich laut Met Office am Sonntag allmählich abschwächen, wenn er sich in Richtung Skandinavien verlagert. Dennoch bleibt die Lage auch am Samstag angespannt. Met-Office-Meteorologe Craig Snell erklärte, dass weiterhin mit Windgeschwindigkeiten bis zu 145 Kilometern pro Stunde gerechnet werden müsse. Mit "Amy" beginnt offiziell die Sturmsaison. Die Namen der Stürme werden jedes Jahr aus tausenden Vorschlägen aus der Bevölkerung ausgewählt. In den kommenden Wochen und Monaten werden die Stürme "Bram", "Chandra" und "Dave" heißen. Der britische Wetterdienst weist regelmäßig darauf hin, dass die Benennung von Stürmen dabei helfen soll, deren Gefahren deutlicher zu kommunizieren und die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung zu erhöhen.