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SUV-Boom in Deutschland: Warum der Fahrzeugtyp polarisiert und wächst

Die einen halten sie für sichere Familienautos, die anderen für unnötige Spritfresser. Eine neue Umfrage zeigt: Deutschland ist beim SUV tief gespalten. Kaum ein Fahrzeug polarisiert so sehr wie das SUV. Einerseits gelten sie als praktische Alleskönner mit Platz, Übersicht und Komfort. Andererseits sind sie als schwere Stadtpanzer verschrien, die zu viel Platz beanspruchen und der Umwelt schaden. Und ihre Fahrer gelten als wilde Punktesammler. Eine neue Umfrage zeigt nun, wie tief die Kluft tatsächlich ist – und warum die Autos trotzdem immer beliebter werden. Ein Land, zwei Meinungen Laut der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sehen 31 Prozent der Erwachsenen in Deutschland SUVs positiv, ebenso viele negativ. Dabei unterscheiden sich Männer und Frauen kaum. Die Generationen unterscheiden sich jedoch sehr wohl: Während Gen Z und Millennials SUVs eher positiv gegenüberstehen, sind die Babyboomer und die ältere Generation deutlich kritischer. Boomer, Millennials, Gen Z: Was ist was? Alle Generationen schnell erklärt Besonders beliebt sind SUV bei Familien mit Kindern und bei Besserverdienern. Außerdem überwiegt in Ostdeutschland die Zustimmung (35 zu 23 Prozent), während im Westen die Ablehnung knapp überwiegt (33 zu 30 Prozent). Der steile Aufstieg Im Jahr 2013 führte das Kraftfahrt-Bundesamt in seiner Statistik erstmals ein eigenes SUV-Segment ein. Der Marktanteil lag damals bei 8,3 Prozent. 2019 verdrängten SUVs mit 21,1 Prozent die Kompaktklasse von Platz eins. Heute ist fast jedes dritte neu zugelassene Auto in Deutschland ein SUV. Dabei ist SUV nicht gleich SUV. Manche sind leichter und kürzer als ein Golf, zum Beispiel der VW T-Cross. Große Geländewagen hingegen werden beim KBA gar nicht als SUV geführt, prägen aber das Klischee vom Stadtpanzer. Was Deutschland an SUV liebt – und hasst Was Befürworter schätzen: 50 Prozent nennen die höhere Sitzposition, 36 Prozent den Platz für Familie und Gepäck und 34 Prozent den Komfort. 30 Prozent nennen die Sicherheit bei schwierigen Straßenverhältnissen. Status und Image spielen mit 8 Prozent überraschend selten eine Rolle. Die Gegner sehen vor allem drei Probleme: zu viel Platzbedarf in Städten (52 Prozent), zu hoher Verbrauch und CO2-Ausstoß (49 Prozent) und zu hohe Anschaffungskosten (40 Prozent). Für 26 Prozent sind Statusdenken und ein rücksichtsloser Fahrstil Gründe gegen die Autos. Und vieles davon stimmt. Soll das Parken teurer werden? In Paris gilt seit einem Jahr: SUV-Fahrer zahlen fürs Parken deutlich mehr. Bis zu 18 Euro pro Stunde. In Deutschland sind mehr als die Hälfte der Befragten der Meinung, dass höhere Parkgebühren für SUV zumindest unter bestimmten Bedingungen angemessen sind. 29 Prozent wollen sie bundesweit. 10 Prozent nur in Großstädten. 15 Prozent finden: theoretisch ja, aber moderat und je nach Stadt. Selbst unter den Besitzern von SUV sind 41 Prozent für höhere Gebühren. Ein Drittel der Bevölkerung lehnt sie hingegen strikt ab. Extreme Zuschläge wie in Paris wären hier kaum mehrheitsfähig. Am Ende bleibt ein Widerspruch: SUVs polarisieren wie kaum ein anderer Fahrzeugtyp. Und doch fahren immer mehr von ihnen auf deutschen Straßen. An den großen Autos kommt heute niemand mehr vorbei – und sei es als Fußgänger.