Bremen: Flughafen führt kostenfreies Parken ein – unter einer Bedingung
Wer sich beeilt, der wird nicht zur Kasse gebeten: Ein neues System am Flughafen Bremen soll Bringer und Abholer entlasten. Dabei sollte man aber die Uhr im Blick behalten. Kurz halten, kurz verabschieden – wer auch nur wenige Minuten am Flughafen Bremen mit seinem Auto hielt, musste mit Parkgebühren rechnen. Das ist jetzt vorbei, zumindest für diejenigen, die sich beeilen. Am Airport ist das Parken vor dem Terminal künftig für bis zu zehn Minuten gebührenfrei, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Bisher fiel die Parkgebühr ab der ersten Minute an. Das neue "Kiss & Fly"-System soll den Verkehr im Abflugbereich erleichtern und den Aufenthalt für Bringer und Abholer bequemer machen, teilte der Airport mit. "Kiss & Fly": So funktioniert das neue System Beim Einfahren in die Parkzone wird das Kennzeichen automatisch per Kamera erfasst. Wer innerhalb von zehn Minuten wieder abfährt, muss nichts bezahlen. Erst danach wird eine Gebühr fällig: Drei Euro pro angefangene zehn Minuten. Ein Monitor zeigt beim Verlassen des Bereichs an, ob die freie Zeit überschritten wurde. Ein Vorteil des neuen Modells: Es gibt keine Schranke mehr. "Durch dieses smarte System erwarten wir weiterhin freie Durchfahrt vor dem Terminal", sagt Konrad Best, Chief Commercial Officer am Flughafen Bremen. Das kostenlose Halten gilt einmal täglich pro Fahrzeug. Für Dauerparker wird es richtig teuer Wer länger bleiben möchte, soll laut Flughafen das nahegelegene Parkhaus nutzen – dort sei das Parken bei längerer Aufenthaltsdauer günstiger. Mit dem neuen System will der Flughafen zudem verhindern, dass Autos stunden- oder tagelang den Bereich blockieren. Wer ohne Bezahlung ausfährt, bekommt künftig automatisch einen Zahlungsbescheid per Post – inklusive Mahngebühr und Bearbeitungskosten. Der Flughafen Bremen zählt zu den wichtigsten Verkehrsflughäfen im Nordwesten Deutschlands. Im vergangenen Jahr nutzten rund 1,9 Millionen Passagiere den Airport – ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren. Etwa 28.000 Starts und Landungen wurden gezählt, die Auslastung der Maschinen lag bei rund 78 Prozent. Mit seinem Einzugsgebiet von rund 13 Millionen Menschen gilt der Flughafen als zentrale Drehscheibe für den Nordwesten und beschäftigt mehrere hundert Mitarbeiter.
