Tesla-Unfall mit drei Toten: Experte warnt vor "gefährlichem Trend"
Ein Tesla prallt gegen einen Baum. Zwei Kinder sterben in lodernden Flammen. Experten warnen: Ein neuer Trend kann im Notfall zur Todesfalle werden. Wie die Hersteller reagieren. Ein schwerer Tesla-Unfall verdeutlicht die Gefahr versenkbarer Türgriffe bei Elektroautos. Experten fordern deshalb Konsequenzen, damit Insassen und Rettungskräfte im Ernstfall schnell reagieren können. Tragischer Unfall kostet drei Menschenleben Anfang September in Schwerte (NRW): Ein Tesla Model S gerät beim Überholen außer Kontrolle und prallt gegen einen Baum. Das Fahrzeug fängt Feuer, die Stromversorgung fällt aus und die elektrischen Türgriffe lassen sich vermutlich nicht mehr öffnen. Zwei Kinder auf den Rücksitzen sterben, ein weiteres Kind überlebt. Auch der Fahrer kommt ums Leben. Experten fordern mechanische Notöffnung Der ADAC warnt schon länger ausdrücklich vor den Risiken versenkbarer Türgriffe – eine Gefahr, die auch andere Hersteller betrifft. Nun schaltet sich auch der Deutsche Feuerwehrverband ein. Die Brandexperten fordern, dass Türen von Elektroautos im Notfall mechanisch zu öffnen sein müssen. "Ein Ersthelfer muss eine nicht verklemmte Tür schnell und ohne Werkzeug öffnen können", sagt Jörg Heck, Brandamtmann und Fahrzeugtechnik-Ingenieur. Es müsse eine mechanische Lösung geben. "Türen sollten von innen und außen intuitiv zu bedienen sein." Dabei behauptet Tesla, das Auto habe eine Notfallfunktion. Sachverständige schreiben aber nach einem ebenfalls tödlichen Unfall von einem "Versagen dieser Sicherungsfunktion". Der ganze Mechanismus sei eine "Fehlfunktion". Crashtests überdecken die Gefahr Versenkbare elektrische Türgriffe, wie sie viele Hersteller inzwischen nutzen, erschweren das Öffnen nach einem Unfall. Heck weist außerdem darauf hin, dass bei Crashtests die 12-Volt-Stromversorgung meist noch funktioniert, in der Realität jedoch häufig ausfällt. Nun sind die Hersteller zum Handeln gezwungen: Ab 2026 wird das Crash-Institut Euro NCAP neue Modelle abwerten, deren versenkbare Elektrogriffe nach Spannungsverlust nicht mehr funktionieren. Auch die zuständige Arbeitsgruppe der UN-Wirtschaftskommission UNECE beschäftigt sich mit dem Thema. Appell an die Hersteller Heck betont: "Menschen im Auto müssen die Chance haben, zu fliehen, Ersthelfer und Rettungskräfte die Chance, zuzugreifen" Der Feuerwehrverband fordert die Hersteller auf, flächendeckend Lösungen einzuführen, um tragische Vorfälle wie in Schwerte künftig zu verhindern.
