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Senioren-TÜV: Verkehrsminister Schnieder lehnt Pflicht-Feedbackfahrt ab

Versicherer fordern seit Jahren eine Feedbackfahrt für Senioren. Verkehrsminister Schnieder sagt klar Nein und erklärt, warum er solche Maßnahmen für überflüssig hält. Langjährige Erfahrung am Steuer ersetzt nicht die nachlassende Sehkraft, das schwächere Gehör oder eingeschränkte Beweglichkeit. Seit Langem schlagen Versicherer deshalb eine sogenannte Feedbackfahrt für ältere Autofahrer vor. Dabei geht es nicht um den Entzug der Fahrerlaubnis, sondern um eine Einschätzung der Fahrtüchtigkeit durch Experten. Doch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hält davon nichts. Die Unfallstatistik spricht für sich Ältere seien statistisch nicht häufiger in Unfälle verwickelt als andere Altersgruppen. "Solange ich diese Signifikanz nicht habe, sind solche Maßnahmen nicht notwendig", sagt er im Gespräch mit der Zeitschrift "Auto Motor und Sport". Dabei sind die Zahlen eindeutig: Bei Unfällen gelten Fahrer ab 75 Jahren in zwei von drei Fällen als Hauptverursacher. Gleichzeitig nimmt ihr Anteil stetig zu. 2023 waren bereits 25 Prozent der Autofahrer 65 Jahre und älter. Zum Vergleich: Acht Jahre zuvor (2015) waren es noch 17 Prozent. Der Handlungsbedarf wird also immer größer. "Keine zusätzlichen Hürden für Senioren" Schnieder warnt davor, pauschale Vorgaben zu schaffen: "Ich sehe dafür im Ergebnis keine Grundlage." Eine verpflichtende Feedbackfahrt würde aus seiner Sicht nur zusätzlichen bürokratischen Aufwand bedeuten und älteren Menschen möglicherweise die Freiheit nehmen, mobil zu bleiben. Der Minister setzt stattdessen auf Eigenverantwortung: "Es gibt viele Ältere, die sich selbst richtig einschätzen, nicht mehr fahren oder sogar den Führerschein abgeben", sagt Schnieder. Die Mehrheit der Deutschen ist anderer Meinung: 85 Prozent finden sogenannte Rückmeldefahrten für Autofahrer ab 75 Jahren sinnvoll. Selbst unter den Senioren (ab 65) stimmen 73 Prozent zu. Selbsttest für Senioren Doch wie erkennt man selbst, ob man noch sicher unterwegs ist? Wenn schon keine Feedbackfahrt, dann kann zumindest ein kurzer Selbsttest dabei helfen. Wer eine oder sogar mehrere der folgenden Fragen mit "Ja" beantwortet, sollte ärztlichen Rat einholen: Verlieren Sie beim Fahren manchmal die Orientierung? Erkennen Sie andere Verkehrsteilnehmer, Ampeln oder Schilder zu spät? Haben Sie Probleme mit Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal? Hören Sie Motorgeräusche oder Signale anderer spät oder schlecht? Fällt es Ihnen schwer, den Kopf zu drehen und über die Schulter zu blicken? Werden Sie im dichten Verkehr oder auf unbekannten Straßen nervös? Hupen andere oft wegen Ihres Fahrstils? Gab es in letzter Zeit mehr Beinahe-Unfälle? Fühlen Sie sich beim Fahren unsicher, schläfrig oder schwindelig? Wichtig: Wer unsicher ist, sollte nicht allein entscheiden. Häufig sind es Angehörige, die erste Veränderungen am Fahrstil bemerken. Eine gemeinsame Probefahrt kann deshalb hilfreich sein. Doch auch Familie und Freunde urteilen nicht immer objektiv, manchmal aus Rücksicht, manchmal, um Konflikte zu vermeiden. Eine verlässliche Einschätzung, ob jemand noch sicher am Straßenverkehr teilnehmen kann, geben am Ende nur Ärzte oder erfahrene Fahrtrainer.