Werkstatträder: Platzwunder schafft Ordnung in der Kfz-Werkstatt
Werkstatträder ersetzen die Originalreifen, wenn der Motor fehlt oder die Bremse blockiert. Sie schaffen Platz – und sparen Zeit. Wenn ein Auto in der Werkstatt steht, ist es oft nicht mehr fahrbereit. Die Elektronik streikt, Achsteile sind ausgebaut, die Bremsanlage ist ohne Funktion. Trotzdem muss das Fahrzeug bewegt werden – etwa von der Hebebühne zur Lackierbox oder einfach aus dem Weg. Für solche Fälle gibt es ein spezielles Hilfsmittel: das Werkstattrad. Es ersetzt die serienmäßigen Reifen, trägt das Fahrzeug auf kurzen Wegen über das Gelände – und nimmt dabei selbst kaum Raum ein. Schlank gebaut, sehr belastbar Das Werkstattrad wirkt auf den ersten Blick ungewöhnlich: groß im Durchmesser, aber extrem schmal. Modelle messen 20 Zoll oder mehr, sind aber nur wenige Zentimeter breit. Die Lauffläche besteht aus festem Gummi, die gelochte Felge spart Gewicht und erleichtert die Montage. Ein solches Rad von Spezialherstellern wie Auto-Style aus Bad Salzuflen (Nordrhein-Westfalen) kann bis zu 1.000 Kilogramm tragen – genug für Fahrzeuge jeder Gewichtsklasse. Eingesetzt wird es vor allem dann, wenn längere Standzeiten entstehen: beim Warten auf Ersatzteile, bei Karosserie- oder Lackierarbeiten. Kein Straßenverkehr, keine Eile Zugelassen ist das Werkstattrad nur auf privatem Gelände. Für den Straßenverkehr ist es nicht bestimmt – nicht einmal vorübergehend. Seine zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei acht Kilometern pro Stunde, in manchen Varianten mit Freilaufeinheit bei nur drei. Schnelligkeit ist auch nicht das Ziel. Entscheidend ist, dass Fahrzeuge bewegt werden können, ohne den Betriebsablauf zu blockieren. Autos, die früher tagelang Hebebühnen belegten, stehen heute auf dem Abstellplatz – bereit für den nächsten Arbeitsschritt. Mehr Ordnung, weniger Stillstand Werkstätten berichten von spürbaren Effekten: mehr Ordnung, freie Wege, flüssigere Abläufe. Fahrzeuge, die früher im Weg standen, lassen sich problemlos in Nebenbereiche schieben. Auch beim Lackieren reduziert sich der Aufwand – weil störende Bauteile bereits entfernt sind. So unscheinbar es wirkt: Das Werkstattrad hilft genau dort, wo Prozesse sonst stocken. Und manchmal ist das der größte Fortschritt.